Unzählige Israelis leiden und sterben jeden Tag in diesem Krieg, den wir nicht gewollt haben. Dutzende Opfer nur letzte Woche. Täglich fallen Soldaten im Kampf, in unerträglicher Häufigkeit. Lang vermisste Geiseln werden tot aufgefunden. Elia, Eden, Nik, Ron, Inbar, Alon, Yotam und Samar, alles junge Menschen, die am 7. Oktober aus den Kibbutzim, den Armeestützpunkten oder von dem Musikfestival von der Hamas brutal verschleppt worden sind, konnten in diesen Tagen nur noch tot aus Gaza geborgen werden. Ich verfolge einige der Meldungen in den Medien, aber sie überschlagen sich, es sind so viele und sie folgen so schnell. Ich komme wirklich nicht mehr nach mit zählen.
Doch die Meldung über den neunzehnjährigen gefallenen Soldaten Eran Aloni schockiert mich ganz besonders. Das Foto – sein Gesicht – es schnürt mir die Luft ab. Ein unschuldiges Kind, mit Flaum auf den Wangen.
Niemand sollte in Kriegen sterben, bestimmt keine Kinder. Auch keine neunzehnjährigen Kinder.
Doch diese Woche sind nicht nur Eran, sondern auch die neunzehnjährigen Soldaten Oz, Oriya und Achia in Gaza im Kampf gefallen.
Zwei weitere neunzehnjährige Soldaten, Nik Beizer und Ron Sherman, mussten tot aus Gaza geborgen werden. Sie sind in palästinensischer Gefangenschaft ermordet worden. Es kursierten Videos, wie sie am 7. Oktober noch lebend von Terroristen verschleppt worden sind. Zwei Monate der nervenzermürbenden Hoffnung der Familien, ihre Kinder wiederzusehen, sind zu Ende.
Über den Verbleib der neunzehnjährigen Geisel Naama Levy hingegen weiss man weiterhin nichts. Naama ist das Mädchen aus dem Hamas-Video, das mit gefesselten Händen, blutverschmierter Hose und nackten Füßen an den Haaren vom Rücksitz eines schwarzen Pickups gezogen wird.
Auch in Gaza geht es den Neunzehnjährigen bestimmt nicht gut. Doch diese – überhaupt die Palästinenser aller Altersklassen – entfernen sich, so scheint mir, gerade immer weiter von einem Weg, der irgendeine Verbesserung der Lebensumstände mit sich bringen könnte. Keine Hoffnung für sie, und damit leider auch für uns.
Das zuverlässigste Meinungsforschungsinstitut auf palästinensischer Seite, das PCPSR, veröffentlichte neuerlich die Ergebnisse von Umfragen, die nach dem 7. Oktober durchgeführt worden sind. Die Resultate sind haarsträubend: Die Zustimmung zu dem Massaker unter den Palästinensern ist eindeutig, die Zustimmung zur Hamas – die einen klaren Sieg erringen würde, wenn nächste Woche Wahlen abgehalten würden – ist enorm. Mehr als zwei Drittel der Menschen im Westjordanland befürworten weitere Angriffe, und im Gazastreifen ist die überragende Mehrheit dafür. Eine Mehrheit von zwei Dritteln der Bevölkerung ist für den bewaffneten Kampf, nur ein Fünftel für Verhandlungen. Ebenfalls zwei Drittel lehnen die Idee einer Zwei-Staaten-Lösung ab.
Niemand sollte in Kriegen sterben, bestimmt keine Kinder. Auch keine neunzehnjährigen Kinder.
Doch diese Woche sind nicht nur Eran, sondern auch die neunzehnjährigen Soldaten Oz, Oriya und Achia in Gaza im Kampf gefallen.
Zwei weitere neunzehnjährige Soldaten, Nik Beizer und Ron Sherman, mussten tot aus Gaza geborgen werden. Sie sind in palästinensischer Gefangenschaft ermordet worden. Es kursierten Videos, wie sie am 7. Oktober noch lebend von Terroristen verschleppt worden sind. Zwei Monate der nervenzermürbenden Hoffnung der Familien, ihre Kinder wiederzusehen, sind zu Ende.
Über den Verbleib der neunzehnjährigen Geisel Naama Levy hingegen weiss man weiterhin nichts. Naama ist das Mädchen aus dem Hamas-Video, das mit gefesselten Händen, blutverschmierter Hose und nackten Füßen an den Haaren vom Rücksitz eines schwarzen Pickups gezogen wird.
Auch in Gaza geht es den Neunzehnjährigen bestimmt nicht gut. Doch diese – überhaupt die Palästinenser aller Altersklassen – entfernen sich, so scheint mir, gerade immer weiter von einem Weg, der irgendeine Verbesserung der Lebensumstände mit sich bringen könnte. Keine Hoffnung für sie, und damit leider auch für uns.
Das zuverlässigste Meinungsforschungsinstitut auf palästinensischer Seite, das PCPSR, veröffentlichte neuerlich die Ergebnisse von Umfragen, die nach dem 7. Oktober durchgeführt worden sind. Die Resultate sind haarsträubend: Die Zustimmung zu dem Massaker unter den Palästinensern ist eindeutig, die Zustimmung zur Hamas – die einen klaren Sieg erringen würde, wenn nächste Woche Wahlen abgehalten würden – ist enorm. Mehr als zwei Drittel der Menschen im Westjordanland befürworten weitere Angriffe, und im Gazastreifen ist die überragende Mehrheit dafür. Eine Mehrheit von zwei Dritteln der Bevölkerung ist für den bewaffneten Kampf, nur ein Fünftel für Verhandlungen. Ebenfalls zwei Drittel lehnen die Idee einer Zwei-Staaten-Lösung ab.
Und: Die überwältigende Mehrheit ist der Meinung, dass die europäischen Großmächte ihren moralischen Kompass verloren haben. (Quelle: https://www.pcpsr.org/en/node/961)
So wird der palästinensische Nationalismus auch in absehbarer Zukunft weiterhin scheitern.
Weh unseren Kindern!
So wird der palästinensische Nationalismus auch in absehbarer Zukunft weiterhin scheitern.
Weh unseren Kindern!
5 Kommentare:
Den Neunzehnjährigen in vielen westlichen Ländern geht es nicht nur gut, es geht vielen von ihnen ZU gut. So gut, dass sie nicht mehr mit sich anzufangen wissen, als bei pro palästinensischen Demonstrationen mitzulaufen und antisemitische Parolen zu verbreiten. Es ist beschämend und verstörend.
Was für eine verkehrte Welt:(
Liebe Yael, ich lese schon eine ganze Weile "stumm" Deinen Blog mit. Doch ich möchte Dir mein großes Mitgefühl, meine Mitdenken, meine Anteilnahme übermitteln. Wir sind in Gedanken oft in Israel, können es nicht fassen, wie die "Welt" (z.B. in Form der UNO) sich dazu verhält und hören jeden Abend den Bericht-Podcast von Aryel Shalicar und verfolgen die Blogs, die uns ehrlich informieren. Einen mitfühlenden Gruß von Anne von der Ostseeküste.
Liebe Anne, Es tut wirklich gut zu wissen, dass es Menschen gibt, die unabhängig denken und sich von der meist verzerrten Berichterstattung nicht beirren lassen. Vielen Dank für die Anteilnahme und das Mitlesen!
Ich bin beschämt und gleichzeitig unendlich erleichtert.
Älteste machte Zivildienst beim Roten Kreuz und ging anschließend als Volontär für 13 Monate nach Israel (Mefalsim, Kfar Saba). Der Zweitgeborene ging zur Marine - als Funker. Unsere Tochter wurde, wie alle jungen Frauen, gar nicht für militärische Aufgaben angefragt, machte aber "ein Jahr für Gott" in einem Altenheim, unser jüngster Sohn war - weil er zwei ältere Brüder hat - von allen Diensten befreit.
Ich hatte es nur mit den "üblichen" Sorgen von Müttern zu tun, die hoffen, dass auch die Sturm-undDrang-Zeit ihrer Kinder vorbeigeht.
Wie anders in Israel.
Ich vermute, dass viele Menschen hier in Deutschland sich gar nicht vorstellen können, wie es Eltern in Israel geht, denn die Militärzeit in Israel findet ja nicht wie in Deutschland nur in Kasernen und auf Truppenübungsplätzen statt.
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