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Es werden Posts vom April, 2017 angezeigt.

Heimat

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Meinen inneren Schweinehund kenne ich nun schon mehr als 50 Jahre und daher weiss ich ganz genau, wie ich ihn überlisten kann. Deshalb klingelt an diesem Feiertagmorgen der erste Wecker (derjenige, der auf dem Nachttisch steht) um 5:00 Uhr, damit ich mich nicht mehr im Tiefschlaf befinde, wenn ich aus dem Bett springen muss und um 5:10 schellt das Smartphone laut aus der Stube, wo ich es am Vorabend absichtlich hingelegt habe. „Was soll denn das?!“ meckert sogleich der Schweinehund noch schläfrig, aber bevor er richtig schnallt, was los ist, habe ich den Alarm schon ruhiggestellt und sitze auf dem Sofa in der Stube. Er hingegen dreht sich in meinem Bett auf die andere Seite und schläft weiter. Es hat geklappt! Ich „blättere“ zehn Minuten im Internet die letzten Neuigkeiten durch. Nachdem ich mich vergewissert habe, dass die Erdkugel weiterhin ihre Runden dreht, während sich die Menschheit die Köpfe einschlägt, ziehe ich meine Laufklamotten an, trinke ein Glas Wasser und fahre los.

Ein Lied, ein Buch

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Der neue Song „Mabit mehazad“ von Omer Adam ist ein echter Ohrwurm, so einer, den man im Auto am besten auf volle Lautstärke aufdreht und der für einige Minuten gute Laune garantiert. Ich kann gar nicht genug davon bekommen. Auch sehr israelisch ist das Buch „ die sieben guten Jahre “ von Etgar Keret, dabei gibt es die Kurzgeschichten-Sammlung gar nicht auf hebräisch. Zu intim, zu verletzlich gibt sich der Autor in diesen Geschichten preis und  da er wohl für seine nächsten Nachbarn weiterhin der unnahbare Fiction-Erzähler bleiben möchte, gibt es sein erstes „Non-Fiction“ Buch nur auf englisch und deutsch. Mit israelischem Galgenhumor erzählt er Vorfälle aus dem Alltag. „In diesem Buch teilen Sie ein Eisenbahnabteil mit mir. Wenn Sie zur letzten Seite kommen, steige ich aus, und wir sehen uns vielleicht nie wieder. Aber ich hoffe, dass etwas von der siebenjährigen Reise, die mit der Geburt meines Sohnes beginnt und mit dem Tod meines Vaters endet, auch sie berührt.“ Das sch

WMDEDGT 04/2017

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Frau Brüllen fragt wie jeden Monat in ihrem blog " Was Machst Du Eigentlich Den Ganzen Tag ?" und diesmal bin ich dabei. 06:30 Heute wache ich mit den ersten Sonnenstrahlen auf. Leider zwingt mich die Arbeit mit Mitarbeitern in den USA immer öfter dazu, meinen Tagesplan auf EDT (Eastern Daylight Time) auszurichten. Ich werde mir deshalb heute erlauben, etwas später zur Arbeit zu fahren, denn die Hausarbeit kommt zu kurz. Lianne ist gestern abend mit einem Riesenberg Wäsche von einem Pfadfinder-Ausflug zurückgekehrt und morgen bricht sie schon wieder zu einem weiteren Ausflug auf. Noch schlaftrunken kümmere ich mich also zuerst um die Wäsche. Etwa zehn Paar schmutzige Socken werfe ich ungewaschen zurück in Lianne‘s Zimmer. Sie kennt die Regel genau, aber das Spiel wiederholt sich seit Jahren: ich wasche keine verkehrt herum ausgezogenen Socken! 07:00 Frühstück und Kaffee. Ich geniesse es, zuhause zu frühstücken und nicht, wie sonst üblich, im Büro vor dem PC. Eyal steht nu

Der erste April

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Es gibt nichts Spektakuläres in meinem Leben und das ist wahrscheinlich gut so. Das Spektakulärste an diesem Wochenende sind wohl die betörende Blütenpracht, für welche ich meinen Morgenlauf am Freitag immer wieder zum fotografieren unterbrechen muss und die gnocchi di patata mit Cherry-Tomaten und Mozarella-Sauce, die ich am Samstag koche. Das Rezept stammt aus dem Kochbuch von Orna und Ella , aus welchem ich am liebsten von vorne bis hinten alle Rezepte durchkochen möchte. Das Buch gibt es nur auf hebräisch, wer des Hebräischen (oder des Kochens) nicht mächtig ist, dem sei ein Besuch im Restaurant der Beiden in Tel-Aviv empfohlen. Gnocchi fatti in casa Ausserdem erhole ich mich von einer schlaflosen Nacht, wie sie uns Kinder im Alter von 15 Jahren wieder bescheren können. Den genauen Ablauf will ich hier nicht wiedergeben, aber die Hauptrolle spielt eine zerbrochene Wodka-Flasche und ein hysterischer Notanruf an die ältere Schwester, welche die Anrufende aus der mis