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Die Wüstenwanderung

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Die zweitägige Negevwanderung war fantastisch. Die monumentale Wüstenlandschaft ist grandios und atemberaubend. Die Nomaden-Atmosphäre – stundenlanges Gehen, der Aufenthalt in der freien Natur, fernab von bewohnten Orten, das Staubig- und Schmutzigsein, das abendliche Lagerfeuer, einfachstes Essen und die fehlende Internet- und Telefonverbindung – begeisterte mich. Wir entdeckten einige Wasserlöcher, antike Brunnen, wilde Tiere, vorzeitliche Wandmalereien und konnten uns am einzigartigen Wüstenpanorama kaum sattsehen. Zuerst wanderten wir etwa 16 Kilometer auf relativ einfachem Terrain und am Ende des ersten Tages schloss ich schon beinahe etwas voreilige Schlüsse über die Wanderfähigkeit der Israelis. Am zweiten Tag legten wir aber noch etwas drauf, kraxelten tatsächlich einige steile Hügel hoch und hinunter und durchwanderten eine Schlucht, die so eng war, dass wir die Rucksäcke abnehmen und einige von uns den Bauch einziehen mussten. Die letzten Kilometer legten wir fast rennend in

Es geht los!

Mit dem schweizerischen Volkssport Wandern haben die meisten Israelis nicht viel am Hut. Sie können nur schwer nachvollziehen, warum man Berge hoch- und hinunterkraxeln oder scheinbar sinn- und ziellos durch die Gegend marschieren soll, wenn man doch die Natur viel gemütlicher beim stundenlangen Grillen mit Freunden, in einem Geländefahrzeug oder allerhöchstens beim Spazierengehen geniessen kann. Wandern ist den meisten Israelis zu anstrengend, zu unspektakulär, zu bescheiden, zu unauffällig. Ausserdem ist es zum Wandern an mindestens acht Monaten im Jahr einfach zu heiss. Dabei hat Israel im nördlichen Teil des Landes oder in der Negevwüste im Süden naturliebenden Aktivmenschen unheimlich viel zu bieten. Aber auf den Pfaden der vielen Naturparks tummeln sich meist nur Frauen in unpassenden Schuhen, Kinder in Flipflops und Männer, die noch immer von den immensen Märschen erschöpft sind, die sie während ihrem dreijährigen Militärdienst bewältigen mussten  –  auch wenn dieser schon zwa