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Es werden Posts vom Mai, 2019 angezeigt.

Die Fast-Gipfelbesteigung

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Nickerchen im windgeschützten Winkel Unsere letzte grosse Wanderung liegt schon mehr als eine Woche zurück, weil sie aber sehr abenteurlich und eindrücklich war, möchte ich doch noch darüber berichten und einige Fotos hochladen.  Die Besteigung der Kreuzfahrerburg Nimrod in den Bergen von Galiläa, im Norden Israels am ersten Wandertag verläuft angenehm. Vielleicht etwas zu angenehm, so dass es plötzlich zu spät wird und wir den zweiten Teil der Wanderung auf den nächsten Tag verschieben. Wir – eine Gruppe von etwa 30 Wanderern, inklusive einem dreiköpfigen Leiterteam – sind heute 14 km gegangen. Jetzt gibt es eine heisse Suppe und dann sitzen wir um das Feuer, auf welchem ein grosser Eintopf vor sich hinköchelt. Jemand hat eine Gitarre mitgebracht, wir singen und trinken Wein. Diese Aussicht vom "Bett" ist eine schlaflose Nacht wert Die Übernachtung im Zelt ist, wie nicht anders erwartet, eine Katastrophe. Trotz Heuschn

Ein bescheidener Sieg

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Wie jedes Jahr wiederholt sich in Israel eine Woche vor dem Unabhängigkeitstag der Holocaust-Gedenktag. Im Fernsehen werden Dokumentarberichte und Gespräche mit und über Holocaust-Überlebende ausgestrahlt. Zeitlich passend beginne ich gerade "Ist das ein Mensch?" von Primo Levi zu lesen. Ich realisiere plötzlich, dass mir – je weiter dieser fürchterliche Abschnitt der Geschichte in die Vergangenheit rückt – die Schicksalsberichte immer aberwitziger und unwirklicher erscheinen. Jedes einzelne Schicksal ist absolut unvorstellbar, mit dem Verstand einfach nicht zu fassen. Als hätte die Generation der Älteren in einem Anflug hinterhältigster Boshaftigkeit in den Vierziger Jahren beschlossen, von nun an allen Nachgeborenen einen himmelschreiend ungeheuerlichen Bären aufzubinden. Science Fiction. Anders ist es nicht zu begreifen. Natürlich weiss ich genau, dass dem nicht so ist. In Israel leben heute noch etwa 200,000 Holocaust-Überlebende und ihre oft meist fantastisch an