Nachts um drei Uhr liegen wir beide wach. Ich, weil das Medikament Tamoxifen mir ab und zu schlaflose Stunden beschert und weil die Unsicherheit über meine berufliche Zukunft mir Sorgen bereitet. Der Konzern, in dem ich arbeite, soll gesundgeschrumpft werden und es droht die Schliessung mehrerer Werke und Massenentlassung Tausender Angestellter weltweit. Auch für mich stehen die Chancen schlecht. Eyal liegt wach, weil er erkältet ist und Halsschmerzen hat. Er produziert eimerweise Rotz und Schleim und dreht sich schnäuzend, räuspernd und hustend im Bett, als wäre er am Ersticken. „Erinnere mich morgen früh daran, dass ich dich in meinem Testament erwähnen will“, sagt er mit heiserer Stimme in die Dunkelheit. „Bin ich da etwa noch nicht drin?“, frage ich staunend. „Nein, habe dich vergessen, ist mir jetzt gerade in den Sinn gekommen“, gibt er zurück. Ich drehe mich im Dunkeln lächelnd auf die andere Seite. Solange wir noch Humor haben, ist alles gut.