Hebräisch ist nicht meine Muttersprache und obwohl mir Bekannte und Familienmitglieder immer wieder Komplimente machen, wie gut ich Hebräisch spreche, werde ich mich in dieser Sprache nie so zu Hause fühlen wie im Deutschen. Das wird mir in verschiedenen Situationen bewusst, zum Beispiel, wenn ich lautstarke Diskussionen mit meinen Kindern führe, die leider kein deutsch sprechen. Meine lieben Kleinen sind unterdessen alle zwischen fünf bis zwanzig Zentimeter grösser als ich und wenn sie mir von oben herab die Leviten verlesen (ja, ich weiss, da läuft etwas verkehrt), bleiben mir auf Hebräisch einfach die Worte weg. Ausgerechnet jetzt, da ich schlagfertige, zielsicher formulierte Argumente bräuchte, die meine Meinung auf den Punkt bringen und den Gegner widerstandslos in die Schranken weisen, lässt mich im Eifer des Gefechts mein Sprachkenntnis im Stich und ich ringe um Worte. Da hilft dann manchmal nur noch ein kräftiger Faustschlag auf den Tisch, der das Geschirr zum scheppern bringt,