Kühle zwölf Grad erwarten mich während meiner Laufrunde an diesem Freitagmorgen. Der Himmel ist grau verhangen und es nieselt leise und ununterbrochen. Im Yaar Ilanot schützen mich die hohen Baumkronen vor dem Regen. Ich atme die frische Waldluft tief ein, meine Schritte knirschen auf dem feuchten Kiesweg, es riecht nach Nässe und Feuchtigkeit. Fast wähne ich mich in Europa.
Wäre da nicht diese Orange, die ich beim Laufen im Orangenhain vom Baum pflücke. Ich drücke und quetsche die noch harte Frucht und reisse mit blossen Händen ein Loch in die Schale. Dann presse ich mir den erfrischenden, säuerlichen Saft direkt in den Mund. Nektar und Ambrosia! Ahh Israel!
Der Blick aus dem Fenster erfolgt aus Israel, wo ich seit 1988 lebe. Geboren und aufgewachsen bin ich in der Schweiz. Aus meinem Fenster blicken auch Eyal, mein israelischer Mann und meine erwachsenen, sehr israelischen Kinder, Sivan, Itay und Lianne. Die Personen sind echt, unsere Namen aber frei erfunden.
Freitag, 16. Dezember 2016
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