Mittwoch, 6. November 2024

When life gives you lemons

Die Demonstrationen und die Aufruhr in den Medien, die der Entlassung des Verteidigungsministers Gallant folgen, frustrieren mich enorm. Mir reicht es. Ich will einfach nur Ruhe, Harmonie und Vernunft – etwas, von dem man hier nur träumen kann. In einer sehr unruhigen Nacht träume ich hingegen von einer chaotischen Zukunft, geprägt von Bürgerkriegen, einer unfähigen Kamala Harris als Präsidentin und – wieder einmal – von einem Umzug in die ruhige Schweiz. Mein Herz fliegt zwischen den Ländern dahin, verwirrt und heimatlos.

Weil ich nicht mehr schlafen kann, stehe ich schon um sechs Uhr auf. Eine Runde im Garten beruhigt mich. Wo auf der Welt ist es sonst noch so hell und mild in diesen frühen Stunden? Ich pflücke einige Mini-Zitronen vom Baum, lasse mich von ihrem Geruch betören und setze mich dann unter die Pergola zum Lesen, bis der Tag richtig anbricht.



Meine Laune wird sogar noch besser, als bestätigt wird, dass Trump die Wahlen zum US-Präsidenten gewonnen hat. Ja, ich weiss, für diese Aussage werden mich die Leser in Europa verachten, doch für uns in Israel wäre die Wahl von Harris eine wahre Katastrophe gewesen. Mit Trump stehen die Chancen für Israels Zukunft um Vieles besser. Es ist für uns eben weniger wichtig, dass Trump zum Essen nicht auf Ketchup verzichten kann und dass er ein Chauvinist und rhetorischer Trampel ist. Auf diesen sehr aufschlussreichen Artikel von Ayaan Hirsi Ali bin ich bei meiner Bloggerkollegin aufmerksam geworden und für mich sind die Erläuterungen der Autorin absolut stichhaltig.

Um 11:20 dröhnen die Luftschutzalarme in unserer Gegend und ich eile in den Schutzraum. Kurz darauf erschüttern mehrere sehr beunruhigende Bumms die Region.


Kein Wunder, dieses Bild stammt aus Raanana, nur knapp mehr als 15 Kilometer von unserem Dorf entfernt. Dort wohnt meine Arbeitskollegin. Und ist das nicht ihr Auto? Ich werde sie morgen darauf ansprechen…

Doch das hier ist kleiner Schnickschnack. Nach Beschuss durch etwa 50 Raketen der Hisbollah aus dem Libanon kommt es in Avivim, etwas nördlich von Haifa, zu grossen Schäden mit zwei Toten, Verletzten und umfangreichen Bränden.

Wieder ein Tag …




4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass in jedem Konflikt die humanitären Folgen oft die ärmsten und verletzlichsten Gemeinschaften treffen. Die Realität für die Menschen in Gaza ist eine, die durch jahrzehntelange Blockaden, Bombardierungen und ständige Unsicherheit geprägt ist. Während in Israel Luftschutzbunker und Schutzräume bereitstehen, gibt es in Gaza keine vergleichbare Infrastruktur – Menschen suchen Schutz in überfüllten Wohnungen oder improvisierten Notunterkünften, während Bomben niedergehen.

Dieser Kontrast zeigt die ungleiche Realität der beiden Seiten. Die Bewohner Gazas leiden unter einer humanitären Katastrophe, die weit über politische Meinungen oder militärische Strategien hinausgeht. Sie sind Mütter, Väter, Kinder, Großeltern – Menschen, die den Wunsch nach Frieden, Sicherheit und einem Leben in Würde teilen. Ein Leben, in dem sie morgens aufstehen, durchatmen und unter dem Schatten eines Baumes sitzen könnten, ohne die Angst, dass der nächste Moment alles verändert.

Es ist Zeit, den Kreislauf von Gewalt und Vergeltung zu durchbrechen und zu realisieren, dass keine politische Agenda das menschliche Leid rechtfertigen kann, das täglich in Gaza erlebt wird. Die Welt muss hinschauen, zuhören und handeln – nicht nur für kurzfristige politische Gewinne, sondern für die grundlegende Menschlichkeit, die allen zusteht.

Yael Levy hat gesagt…

Liebe/lieber anonymer Poster,
Glaubst du, die Schutzräume und -bunker in Israel seien vom Himmel gefallen? Du wirst staunen, aber nein, die Israelis haben sie mit viel Aufwand und Kosten gebaut –genau wie die Hunderte Kilometer Terrortunnel und Terrorinfrastruktur, die die Menschen in Gaza gebaut haben. Jedes Volk und seine Prioritäten...

Was die anderen beiden Abschnitte in deinem Kommentar anbetrifft – du bist entweder ein bot oder auf beiden Augen blind!

Schreibschaukel hat gesagt…

Zum oben stehenden Kommentar nur soviel: Es herrscht tatsächlich ein übles, unfaires Ungleichgewicht: Auf der einen Seite eine dem Leben zugewandte Gesellschaft, auf der anderen Seite eine, in der der (Märtyrer-)Tod verherrlicht wird. Während sich die IDF an ethischen Regeln orientiert, kann sich die Hamas alles erlauben. Von Menschlichkeit hat man in den Strassen Gazas am 7. Oktober nichts gesehen, auch nicht, als es einer Geisel gelang zu flüchten und sie umgehend wieder ihren Häschern ausgeliefert wurde und auch nicht jetzt, wo es offenbar niemand gibt, der einen Hinweis zum Verbleib der Geiseln geben kann oder will.

Anonym hat gesagt…

Das bestreite ich nicht. Was passiert ist, ist schlimm - aber berechtigt euch nicht, auch eurerseits Unschuldige zu töten, sonst werdet ihr leider auch langsam zu Hamas-Monstern…