In all den Jahren, in denen ich auf verschiedene Arten im Netz unterwegs bin, habe ich mich immer davor zurückgehalten, über den “Nahostkonflikt” zu diskutieren. Einerseits, weil ich auch nach dreissig Jahren in Israel die Situation immer noch lerne und nicht mit Menschen diskutieren mag, die sich nach dem Lesen einiger Schlagzeilen eine mehr oder weniger festgefahrene Meinung bilden (damit meine ich auf keinen Fall dich, liebe Schreibschaukel!), andererseits weil ich durch mein Auswandern in ein anderes Land gelernt habe, dass wir alle Brillen aufhaben. Diese Brillen, seien es pazifistische Schweizerbrillen, Terror-Brillen, oder andere Brillen mit eben irgendwelchen Wertevorstellungen eines Volkes, sind sehr schwer abzulegen. (Ich persönlich trage unterdessen eine Multifokalbrille, deren Linsen mich teils aus dem Blickwinkel der Israelis, teils mit schweizerischen Vorstellungen auf meine Umwelt blicken lassen und das kann manchmal ganz schön verwirrend sein.)
Wir sind uns dessen üblicherweise nicht bewusst, aber unsere Wahrnehmung von Konflikten auf dieser Welt sind nur Zerrbilder der gegebenen Situationen.
Deshalb finde ich auch die Frage meiner Blognachbarin „würden wir?“ falsch, denn sie bezieht sich nur auf ein momentanes Ereignis, während die ganze Situation dahinter, die jahrtausendealte Geschichte und die Aussichten auf die Zukunft so komplex sind, dass man die Frage so nicht beantworten und die Situation nicht vergleichen kann.
Ich möchte aber hier auf die Frage der Blogschreiberin eingehen, ob israelische Scharfschützen wirklich auf flüchtende Männer schiessen. Leider weiss ich die Antwort dazu aus (fast) erster Hand: Mein Sohn liegt nämlich in diesen Tagen in der IDF-Uniform im Sand auf den Hügeln um Gaza. Er ist zwar kein Scharfschütze, aber gemäss seinen Aussagen lautete der Befehl, den Demonstranten, die den Zaun besteigen, auf die Füsse zu schiessen. Dabei kann natürlich im Getummel einiges schiefgehen. Nach dem ersten Tag mit Todesopfern, dem Aufschrei der ach-so-gerechten Länder der Welt und den negativen Talk-backs in den Medien, wurde der Befehl geändert. Keine scharfe Munition mehr, auf keinen Fall.
Natürlich gibt es auch über diese Strategie geteilte Meinungen und die scheinen oft unverständlich, vor allem wenn man aus der fernen Schweiz auf den Konflikt blickt. Von wegen Brillen und so.
„Dumme, verwirrte Kinder!“ sagte mein Sohn letzte Woche über die palästinensischen Jugendlichen, als er für einen Tag auf Urlaub kommen durfte. „Warum gehen sie nicht nach Hause, lernen etwas Gescheites, bauen etwas auf, so wie wir das tun?“
Mehr über diesen ganzen Zirkus möchte ich hier nicht zum Besten geben. Kümmern wir uns doch alle besser um die Zustände in unserer Familie, mit unseren Nachbarn und unseren Nächsten, als uns in Konflikte einzumischen, die wir nur begrenzt verstehen können.
Deshalb finde ich auch die Frage meiner Blognachbarin „würden wir?“ falsch, denn sie bezieht sich nur auf ein momentanes Ereignis, während die ganze Situation dahinter, die jahrtausendealte Geschichte und die Aussichten auf die Zukunft so komplex sind, dass man die Frage so nicht beantworten und die Situation nicht vergleichen kann.
Ich möchte aber hier auf die Frage der Blogschreiberin eingehen, ob israelische Scharfschützen wirklich auf flüchtende Männer schiessen. Leider weiss ich die Antwort dazu aus (fast) erster Hand: Mein Sohn liegt nämlich in diesen Tagen in der IDF-Uniform im Sand auf den Hügeln um Gaza. Er ist zwar kein Scharfschütze, aber gemäss seinen Aussagen lautete der Befehl, den Demonstranten, die den Zaun besteigen, auf die Füsse zu schiessen. Dabei kann natürlich im Getummel einiges schiefgehen. Nach dem ersten Tag mit Todesopfern, dem Aufschrei der ach-so-gerechten Länder der Welt und den negativen Talk-backs in den Medien, wurde der Befehl geändert. Keine scharfe Munition mehr, auf keinen Fall.
Natürlich gibt es auch über diese Strategie geteilte Meinungen und die scheinen oft unverständlich, vor allem wenn man aus der fernen Schweiz auf den Konflikt blickt. Von wegen Brillen und so.
„Dumme, verwirrte Kinder!“ sagte mein Sohn letzte Woche über die palästinensischen Jugendlichen, als er für einen Tag auf Urlaub kommen durfte. „Warum gehen sie nicht nach Hause, lernen etwas Gescheites, bauen etwas auf, so wie wir das tun?“
Mehr über diesen ganzen Zirkus möchte ich hier nicht zum Besten geben. Kümmern wir uns doch alle besser um die Zustände in unserer Familie, mit unseren Nachbarn und unseren Nächsten, als uns in Konflikte einzumischen, die wir nur begrenzt verstehen können.
Ehrlich gesagt, finde ich die Situation (nicht nur im Nahen Osten) so katastrophal, dass ich keine Kraft mehr habe, überhaupt noch etwas darüber zu hören, geschweige denn zu diskutieren oder gar zu belehren. Noch wehren sich die Israelis, aber ich befürchte, dass sie diesen Konflikt auf die Dauer verlieren werden. Es gibt keine Lösung, aber die Richtung zeichnet sich deutlich ab. Das macht mich unendlich traurig, denn ich bin fest davon überzeugt, dass das jüdische Volk das Zeug dazu hätte, die Welt in eine bessere Zukunft zu leiten, wenn..., ja, wenn man es eben lassen und dabei unterstützen würde.
1 Kommentar:
Meine Brille ist derart verschwommen in solchen Themen, dass ich mir da überhaupt kein Urteil darüber erlaube - ich weiss schlicht zu wenig bzw. so begrenzt, dass ich das alles gar nicht erfassen kann, geschweige denn kommentieren.
Liebe Grüsse
Sibylle
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