Freitag, 21. April 2017

Ein Lied, ein Buch

Der neue Song „Mabit mehazad“ von Omer Adam ist ein echter Ohrwurm, so einer, den man im Auto am besten auf volle Lautstärke aufdreht und der für einige Minuten gute Laune garantiert. Ich kann gar nicht genug davon bekommen.



Auch sehr israelisch ist das Buch „die sieben guten Jahre“ von Etgar Keret, dabei gibt es die Kurzgeschichten-Sammlung gar nicht auf hebräisch. Zu intim, zu verletzlich gibt sich der Autor in diesen Geschichten preis und  da er wohl für seine nächsten Nachbarn weiterhin der unnahbare Fiction-Erzähler bleiben möchte, gibt es sein erstes „Non-Fiction“ Buch nur auf englisch und deutsch. Mit israelischem Galgenhumor erzählt er Vorfälle aus dem Alltag.

„In diesem Buch teilen Sie ein Eisenbahnabteil mit mir. Wenn Sie zur letzten Seite kommen, steige ich aus, und wir sehen uns vielleicht nie wieder. Aber ich hoffe, dass etwas von der siebenjährigen Reise, die mit der Geburt meines Sohnes beginnt und mit dem Tod meines Vaters endet, auch sie berührt.“
Das schreibt Etgar Keret im Nachwort seines Buches und bringt es damit auf den Punkt. Seine Anekdoten berühren, er erzählt schwerelos und doch sehr tiefgründig. Mir persönlich hat vor allem die Geschichte „Ein Schnurrbart für meinen Sohn“ gefallen, in welchem der Vater sich auf Wunsch seines Sohnes für dessen sechsten Geburtstag einen Schnurrbart wachsen lässt. Aber natürlich führt auch etwas Profanes wie ein Schnurrbart in der vertrackten israelischen Realität zu einer Episode, die ein skurriles Dilemma unter Soldaten zum Thema hat, das über Leben und Tod entscheiden wird.

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