Der Blick aus dem Fenster erfolgt aus Israel, wo ich seit 1988 lebe. Geboren und aufgewachsen bin ich in der Schweiz. Aus meinem Fenster blicken auch Eyal, mein israelischer Mann und meine erwachsenen, sehr israelischen Kinder, Sivan, Itay und Lianne. Die Personen sind echt, unsere Namen aber frei erfunden.
Donnerstag, 25. Januar 2018
Der Lotteriegewinn
Was für ein Morgen! Donner, Blitz und Wolkenbruch. In den Strassen steht das Wasser – und der Morgenverkehr. Ich bin eine Stunde später als üblich unterwegs. Der Wecker klingelte um 5 Uhr 30, um 6 Uhr 30 schlug ich die Augen auf. Die Stunde dazwischen fehlt in meinem Leben, keine Ahnung, wohin sie verschwunden ist. Na ja, das ist nicht weiter tragisch, der Boss ist im Urlaub. Und trotz Weltuntergangswetter bin ich guter Laune.
Meine Stelle wird im Moment nicht gekündigt, das weiss ich jetzt offiziell. In dieser Lotterie habe ich ein gutes Los gezogen. Andere leider nicht.
Viele Mitarbeiter wissen schon, ob sie auf der schwarzen Liste stehen. In den Kaffeeküchen oder der Kantine schauen sich nun alle fragend und eine Sekunde länger als üblich an, als suche man ein Zeichen auf der Stirne des Gegenübers.
Eine gute Kollegin, die vor 18 Jahren wenige Monate vor mir ihre Stelle hier antrat, hat eben erfahren, dass ihr Team wegrationalisert wird. Einst hatte ich sie beneidet, weil ich gerne in ihrer Abteilung gearbeitet hätte. Nun bin ich froh, dass es mich nicht getroffen hat, aber auch traurig für sie.
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