Mittwoch, 5. Juli 2017

WMDEDGT 07/2017

10:00 
Omelette, Rührei oder Pfannkuchen? Geräucherter Lachs, Thunfisch oder Salzhering? Salat- oder Früchtebuffet? Verschiedene Käsesorten, Joghurt, Butter, Kuchen, Croissants, Brot - die Auswahl ist unendlich.

Ach, welch ein Dilemma am Frühstücksbuffet! Am liebsten würde ich den ganzen Tag im Esszimmer verbringen und schlemmen. Ich fange erst mal ganz solide an. Dann noch ein bisschen von Diesem, ein wenig von Jenem... Aber zum Glück bin ich ja auch noch morgen hier, dann werde ich die Speisen probieren können, auf die ich heute wegen begrenztem Fassungsvermögen verzichten muss.


Diesen Beitrag schreibe ich als Antwort auf Frau Brüllen‘s Aufruf zum Tagebuchbloggen. Sie fragt auf ihrem Blog "Was Machst Du Eigentlich Den Ganzen Tag?" (WMDEDGT) und da muss ich natürlich heute unbedingt dabei sein. Endlich einmal ein Tag, an dem ich nicht von 8 bis 17 Uhr vor dem Rechner sitze und virtuelle Dokumentenstapel abarbeite. Hurra, ich bin im Urlaub!

Wie schon öfter mache ich Tauchferien in Eilat. Und das, obwohl ich von Eilat wirklich langsam die Nase voll habe. Es ist eine schreckliche Stadt, die zwar an einem wunderschönen Ort liegt, aber mit Hotelblöcken verbaut und von lärmenden Menschen überlaufen ist, so dass man die schöne Landschaft rund um den Golf von Akaba eigentlich nur noch erahnen kann. Und dann die Hitze – rund um den Tag fühlt es sich an, als würde eine unerbittliche unsichtbare Macht die Stadt mit einem Riesenhaartrockner auf höchster Hitzestufe befönen. Die Gluthitze ist unerträglich und deshalb spielt sich das ganze Leben in klimatisierten Räumen ab. Oder im Wasser.

Auch ich bin zum Tauchen da, obwohl Eilat auch für Taucher keine Traumdestination mehr ist. Der Tauchtourismus hat die einst vielfältige Unterwasserwelt ruiniert, nur wenige Korallen sind verblieben und auf jedes klitzekleine Fischchen kommen geschätzte zehn Taucher. Ausserdem grüssen mich die Fische hier schon schon beim Namen, denn ich komme jedes Jahr wieder, während ich von Tauchferien auf den Malediven träume. Die paar Tage im Hotel in Eilat sind von meinem Arbeitgeber subventioniert und das ist zwar sehr verwöhnend – für Urlaub auf den Malediven reicht das Budget der Firma aber leider nicht. Und mein privater Geldbeutel leider noch viel weniger.

Ferienstimmung kommt aber trotzdem auf - ich geniesse das Nichtstun und es ist einfach wunderbar, in den Tag hinein zu leben, an nichts denken zu müssen und nur zu tun, wonach ich gerade Lust habe, ohne mich um die Wäsche oder die Küche zu kümmern.


12:00 Den ersten Tauchgang kann ich leider nicht so recht geniessen, denn meine Tochter Lianne taucht mit uns und so muss ich gluckenhaft immer nach ihr schauen, vor allem weil sie erkältet ist und ihre Ohren schmerzen.

13:30 Erfrischende Wassermelone am Hotelpool. Es ist zu heiss. Ich muss dringend wieder ins Wasser.

15:00 Zweiter Tauchgang, nun ohne Lianne. Ich vergesse mich sofort in Schwärmen von farbigen Fischen und geniesse die Ruhe und Schwerelosigkeit unter Wasser. Wir sichten einen Tintenfisch und einen besonders fetten „Steinfisch“, der, wie sein Name verrät, kaum von einem grossen Stein zu unterscheiden ist.

16:30 Eyal und ich sitzen auf der Hotelterrasse mit einem kühlen Drink, schauen dem Treiben am Pool zu und bedauern die Eltern, die sich um ihre lärmenden kleinen Rotzkinder kümmern müssen.
Ha, ha, wie gut es uns doch geht!

19:00 Erneutes Dilemma im Speisesaal, aber immerhin nicht so schlimm wie beim Frühstück, denn das Morgenessen ist meine Lieblingsmahlzeit.

20:30 Wir schauen uns die Show „Wow Splash“ an. Sie ist nicht gerade ein kulturelles Highlight, aber immerhin unterhaltsam und lustig, mit einigen sehr talentierten Akrobaten und Künstlern. Vor allem der italienische Clown bringt das Publikum ausnahmslos zum Lachen.

22:30 Als wir die Aufführung verlassen, ist es draussen immer noch über 40 Grad heiss.

23:00 Wir essen eine kühlende Kalorienbombe und fahren dann schnell zurück ins klimatisierte Hotel. Gute Nacht!

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

ja Eilath im Sommer, das ist heiss. Aber geniesse deinen Urlaub und wenn es dann auch weniger kostet, dann geniesse es doppelt.