Aber nicht alles war rosig: Die Übernachtung im Zelt war traumatisch. Mein Schlafsack wärmte nicht genug und ich fror erbärmlich. Die dünne Campingmatte fühlte sich steinhart an, so dass ich schon nach wenigen Stunden auf keiner Seite mehr liegen und mich aber auch nicht mehr drehen konnte. Als ich nachts einmal nach draussen musste, krabbelte ich auf allen Vieren aus dem Zelt, weil mich nebst stechenden Rückenschmerzen schreckliche Muskelkrämpfe zu Boden zwangen. Ich fühlte mich 150 Jahre alt und verfluchte die Schnapsidee, in diesem Alter noch solch abenteuerliche Unterfangen mitmachen zu wollen. Seltsamerweise schienen die erbärmlichen Umstände meinen Gatten überhaupt nicht zu stören und das Echo seiner Schnarchgeräusche hallte in der Dunkelheit in mannigfacher Lautstärke von den schroffen Wüstenfelsen. Nach einigen Tassen auf dem Feuer gebrühten schwarzen Kaffees am frühen Morgen erholte ich mich aber schnell von den Strapazen der Nacht und bald fühlte ich mich wieder frisch und voller Tatendrang. Schlaf wird meines Erachtens zutiefst überschätzt.
Übrigens weiss ich jetzt auch, wo sich die Toiletten befinden: Hinter der vierten Akazie von links in der zweiten Biegung des trockenen Flusslaufs.
5 Kommentare:
Toll! Sowas muss ich auch mal mit dem besten Ehemann von allen machen.
Liebe kkk,
Ja, das solltest du! Ich freue mich auch schon auf die Nächste!
Ich bin sehr beeindruckt und gratuliere Dir. Wenn ich die Bilder sehe, kann ich Deine Begeisterung absolut nachvollziehen. Diese Landschaft weist den Menschen in seine Schranken und strahlt in besonderer Schönheit.
LG
Magdalena
Liebe Yael, was für beruhigende Farben in allen Brauntönen. Und diese Weite und Felsformationen. Der Mensch wird da ganz klein. Ich stelle mir das Gehen in solchen Distanzen und dieser Kulisse dann irgendwann sehr meditativ vor. - Ach, ich liebe schlafen. Ich brauche (leider) viel Schlaf. Ich beruhige mich dann immer damit, dass wer viel schläft weniger Falten hat - vielleicht :-).
Jedenfalls hat mich dein Bericht und deine Fotos gefreut.
Liebe Grüsse aus der neblig kalten Schweiz
Sibylle
Liebe Magdalena und Sibylle,
Das Wandern in der Wüste ist wahrlich beeindruckend und beruhigend. Ich werde noch lange von diesem Wochenende zehren.
Liebe Grüsse aus dem jetzt regnerischen und "kalten" Israel,
Yael
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