Donnerstag, 5. Juli 2018

Neuigkeiten aus dem Erdbebengebiet

Wer hätte gedacht, dass mein Sohn aus seiner Vorliebe für Videospiele während der Schulzeit doch noch Nutzen ziehen könnte. Er zockte damals stundenlang, während sich seine schulischen Leistungen stetig verschlechterten – und ich darüber verzweifelte. Diese Zeit ist zum Glück vorbei, den Abschluss schaffte er irgendwie dann doch noch.

Jetzt fährt er als Soldat der IDF in den Golanhöhen an der Grenze zu Syrien ein „Katlanit“. „Das ist wie eine Videokonsole, einfach im klimatisierten Fahrzeug“, erklärte er mir. Kein Wunder schnitt er in dieser Ausbildung als Kursbester ab!

Itay wird nach bald zwei Jahren Ausbildung (er ist auch noch Sanitäter seiner Truppe) und intensiven Übungen nun vorerst in den Golanhöhen stationiert sein, wo er und seine Truppe ein Teilstück der Grenze sichern. Die Situation in der Region ist leider alles andere als rosig.

Wie es sich abzeichnet, könnte die „Lösung“ für die vertrackte Situation aber bald ein kräftiges Erdbeben sein. In den letzten vierundzwanzig Stunden gab es einen ganzen Schwarm davon, mit Epizentrum im See Genezareth. Laut den Aussagen von Geophysikern könnten diese Beben Anzeichen für eine Erdbebenkatastrophe sein, die den ganzen Nahen Osten in Schutt und Asche legen würde. Bis es soweit ist, machen wir aber einfach weiter wie gehabt: sinnloser Krieg im Norden und im Süden.

Üblicherweise sollten Itays Patrouillen-Schichten an der syrischen Grenze zwölf Stunden dauern. Das finde ich erstaunlich lange. Die erste Patrouille musste jedoch nach zwei Stunden abgebrochen werden – die Klimaanlage im HighTech-Fahrzeug war ausgefallen! (Tja, auch das israelische Militär hat Schwachstellen...)

Ebenso fällt unser für das kommende Wochenende geplante Golanhöhen-Ausflug aus. Itay soll gerade am Samstag von sieben Uhr morgens bis sieben Uhr abends eingesetzt werden und kann sich für unseren Besuch nicht frei machen. Nun, daran ist nichts zu rütteln, das israelische Militär ist schliesslich kein Kindergarten. Da kann ich nur hoffen, dass die Klimaanlage perfekt funktionieren wird – und dass Assad, Rouhani, Putin und Konsorten hier nicht mitlesen!

1 Kommentar:

wegwunder hat gesagt…

Ach herrje - und danke für die Links. Wann immer ich jetzt von den Golanhöhen lesen werde, denke ich auch an deinen Sohn.
Herzlich,
Sibylle