Im goldenen Käfig
Immer wenn ich denke, dass es nun wirklich an der Zeit wäre, aus dem goldenen Käfig auszubrechen und endlich den Traum von etwas mehr Sinn und Abwechslung in meinem (immer schneller dahinschmelzenden Rest-)Leben zu verwirklichen, werden von oben die goldenen Gitterstäbe wieder festgezurrt.
Ob wohl mein Arbeitgeber nicht nur Zugriff auf meine Computertätigkeit sondern auch auf meine Gedanken hat?
Anlässlich eines Gespräches erwähnt die Chefin, dass sie für mich eine Beförderung beantragt hat und diese bewilligt worden sei. An irgendwelche internen Karrieremöglichkeiten habe ich in den letzten Jahren vor lauter Ausbruchsgedanken gar nicht mehr gedacht. Aber bitte, warum eigentlich nicht?
Beim Mittagessen erfahre ich, dass das firmeninterne Sportangebot, welches vor zwei Jahren aus Kostengründen gestrichen worden ist, erneuert wird. Das Angebot an kostenlosen Kursen in zahlreichen Sportarten ist verführerisch. Ich schwanke noch zwischen Yoga und Funktionstraining.
Dann trifft ganz unerwartet eine Mail ein, in welcher ich aufgefordert werde, ein neues Handy (das neueste Modell, mit der fantastischen Doppelkamera!) vom Sekretariat abzuholen. Ich starre die überraschende Nachricht einige Sekunden ungläubig an, dann hole ich das funkelnagelneue Gerät sofort ab – und schiebe den Ausbruch aus dem goldenen Käfig wieder einmal für einige Wochen auf. Einige Tage mehr oder weniger, darauf kommt es nach zwanzig Jahren ja auch nicht mehr an. Und wenn ich mir das genau überlege geht es mir doch gar nicht so schlecht hier. Immerhin darf ich mich ziemlich frei bewegen. Die Verwirklichung meiner Träume wird eben weiterhin vor acht Uhr morgens und nach fünf Uhr abends stattfinden müssen.
Ob wohl mein Arbeitgeber nicht nur Zugriff auf meine Computertätigkeit sondern auch auf meine Gedanken hat?
Anlässlich eines Gespräches erwähnt die Chefin, dass sie für mich eine Beförderung beantragt hat und diese bewilligt worden sei. An irgendwelche internen Karrieremöglichkeiten habe ich in den letzten Jahren vor lauter Ausbruchsgedanken gar nicht mehr gedacht. Aber bitte, warum eigentlich nicht?
Beim Mittagessen erfahre ich, dass das firmeninterne Sportangebot, welches vor zwei Jahren aus Kostengründen gestrichen worden ist, erneuert wird. Das Angebot an kostenlosen Kursen in zahlreichen Sportarten ist verführerisch. Ich schwanke noch zwischen Yoga und Funktionstraining.
Dann trifft ganz unerwartet eine Mail ein, in welcher ich aufgefordert werde, ein neues Handy (das neueste Modell, mit der fantastischen Doppelkamera!) vom Sekretariat abzuholen. Ich starre die überraschende Nachricht einige Sekunden ungläubig an, dann hole ich das funkelnagelneue Gerät sofort ab – und schiebe den Ausbruch aus dem goldenen Käfig wieder einmal für einige Wochen auf. Einige Tage mehr oder weniger, darauf kommt es nach zwanzig Jahren ja auch nicht mehr an. Und wenn ich mir das genau überlege geht es mir doch gar nicht so schlecht hier. Immerhin darf ich mich ziemlich frei bewegen. Die Verwirklichung meiner Träume wird eben weiterhin vor acht Uhr morgens und nach fünf Uhr abends stattfinden müssen.
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Habe ich eigentlich die exzellente Kaffeemaschine in der Büroküche schon erwähnt? |
Kommentare
Aber... so ein Telefon hätte ich auch gerne 😛
Liebe Grüße aus dem Neanderthal!
Dann wünsche ich dir schon einmal alles Gute für den Ruhestand! Schön, dass du nun mehr Zeit für deine privaten Wünsche und Träume haben wirst. Obwohl man diesem neuen Abschnitt ja bestimmt auch mit gemischten Gefühlen entgegentritt.
Liebe Grüsse,
Yael