Wie jedes Jahr wiederholt sich in Israel eine Woche vor dem Unabhängigkeitstag der Holocaust-Gedenktag. Im Fernsehen werden Dokumentarberichte und Gespräche mit und über Holocaust-Überlebende ausgestrahlt. Zeitlich passend beginne ich gerade "Ist das ein Mensch?" von Primo Levi zu lesen.
Ich realisiere plötzlich, dass mir – je weiter dieser fürchterliche Abschnitt der Geschichte in die Vergangenheit rückt – die Schicksalsberichte immer aberwitziger und unwirklicher erscheinen. Jedes einzelne Schicksal ist absolut unvorstellbar, mit dem Verstand einfach nicht zu fassen. Als hätte die Generation der Älteren in einem Anflug hinterhältigster Boshaftigkeit in den Vierziger Jahren beschlossen, von nun an allen Nachgeborenen einen himmelschreiend ungeheuerlichen Bären aufzubinden. Science Fiction. Anders ist es nicht zu begreifen.
Natürlich weiss ich genau, dass dem nicht so ist. In Israel leben heute noch etwa 200,000 Holocaust-Überlebende und ihre oft meist fantastisch anmutenden Geschichten sind leider sehr wahr. Eigenlich darf ich die obige Idee auch kaum aussprechen, denn noch viel unglaublicher ist es, dass immer mehr Menschen tatsächlich vom Holocaust nichts wissen oder wissen wollen.
Kurz nachdem heute morgen um zehn Uhr die Sirenen im ganzen Land heulen, finde ich mich mit etwa 150 Mitarbeitern auf dem Rasengelände der Firma zu einem bescheidenen Gedenkanlass ein. An dem Anlass musizieren acht Schüler, die wohl etwa siebzehn- oder achtzehn Jahre alt sind. Sie spielen Querflöte, Piano und Gitarre und zwei junge Frauen und einer der jungen Männer singen. Die Gymnasiasten sind auffallend begabt und die traurigen Lieder werden äusserst berührend vorgetragen. Auch ich habe Tränen in den Augen. Aber ich höre die Musik, betrachte die jungen Leute und denke, dass diese schönen und aussergewöhnlich begabten jungen jüdischen Menschen den wahren Sieg über die brutale und unmenschliche Vernichtungsidee der Nazis verkörpern. Ich weiss nicht, ob das Gute je über das Böse siegen wird, aber hier ist ein bescheidener Sieg, der Hoffnung macht.
Natürlich weiss ich genau, dass dem nicht so ist. In Israel leben heute noch etwa 200,000 Holocaust-Überlebende und ihre oft meist fantastisch anmutenden Geschichten sind leider sehr wahr. Eigenlich darf ich die obige Idee auch kaum aussprechen, denn noch viel unglaublicher ist es, dass immer mehr Menschen tatsächlich vom Holocaust nichts wissen oder wissen wollen.
Kurz nachdem heute morgen um zehn Uhr die Sirenen im ganzen Land heulen, finde ich mich mit etwa 150 Mitarbeitern auf dem Rasengelände der Firma zu einem bescheidenen Gedenkanlass ein. An dem Anlass musizieren acht Schüler, die wohl etwa siebzehn- oder achtzehn Jahre alt sind. Sie spielen Querflöte, Piano und Gitarre und zwei junge Frauen und einer der jungen Männer singen. Die Gymnasiasten sind auffallend begabt und die traurigen Lieder werden äusserst berührend vorgetragen. Auch ich habe Tränen in den Augen. Aber ich höre die Musik, betrachte die jungen Leute und denke, dass diese schönen und aussergewöhnlich begabten jungen jüdischen Menschen den wahren Sieg über die brutale und unmenschliche Vernichtungsidee der Nazis verkörpern. Ich weiss nicht, ob das Gute je über das Böse siegen wird, aber hier ist ein bescheidener Sieg, der Hoffnung macht.
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