Donnerstag, 10. Mai 2018

Duschen unter Lebensgefahr


Wie man den Medien entnehmen kann, ist in den nächsten Tagen ein Krieg mit dem Iran zu erwarten. Wie man den Medien auch entnehmen kann, hat niemand auch nur die geringste Ahnung, wie sich dieser Krieg entwickeln wird. Je nachdem, welche Zeitung man liesst, ist jedes Szenario möglich, von einer mickrigen Nacht- und Nebelaktion bis hin zu einem apokalyptischen Nuklearkrieg. Das beunruhigt mich natürlich sehr und ich versuche, möglichst nicht daran zu denken, denn sonst zerplatzt mir der Kopf.

Als der amerikanische Präsident Trump bekanntgab, dass sich die Vereinigten Staaten aus dem Atomabkommen mit dem Iran zurückziehen werden, ging ich mit dem höchst beunruhigenden Gefühl schlafen, dass wir den Morgen vielleicht nicht mehr erleben werden.

Der Morgen kam dann doch, der Wecker klingelte wie immer und als ich zum Lauftraining fahre, ist alles beim Alten: Stau in den Strassen, der Himmel leicht bewölkt. Sieht so der Anfang einer Apokalypse aus?

Ausgerechnet beim Duschen geht der Alarm los. Aufgrund des starken Wasserstrahls kann ich es nicht genau hören, aber das klare, laute Pfeifen lässt sich trotz Wasser in den Ohren nicht ignorieren. Was nun? Ich stelle das Wasser ab.

Es ist das Pfeifen des Gabelstaplers, der im Rückwärtsgang auf dem Firmenareal herumfährt. Glück gehabt, denke ich, dieses mal kann ich doch noch zu Ende duschen.

1 Kommentar:

wegwunder hat gesagt…

... ich mag deine Schreibweise einfach... wie wunderbar du kleine alltägliche Begebenheiten (na ja, für uns ännet dem Mittelmeer ist der aktuelle Post zum Glück kein Alltag) beschreibst... bin froh, hast du nicht aufgehört.
Herzlich
Sibylle